Entsorgung
einzelner Chemikalien

Entsorgung einzelner Chemikalien

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        (nach dem "Konzept des Landesinstituts Soest 2000")       

  Entsorgung einzelner Chemikalien

Vorbemerkung: Es handelt sich bei dieser Liste um Vorschläge zur Entsorgung von einzelnen Chemikalien. Sie erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Allgemeingültigkeit. Die Aufbereitung von Schulchemikalien und Reaktionsrückständen zur Entsorgung ist in vielen Fällen zeitaufwändig und unter Umständen gefährlich.

Aceton CH3COCH3

Aceton ist mit Wasser in jedem Verhältnis mischbar. Kleinere Mengen können ins Abwasser gegeben werden (WGK = 0).

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Acetonitril CH3CN

Nitrile können mit max. 15%-iger NaOCl- oder Ca(OCl)2-Lösung unter kräftigem Umrühren oxidiert werden.

 C H3CN + NaOCl + 2 H2O --> CH3OH + CO2 + NH3 + NaCl

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 Acrylnitril C2H3CN

 Behandlung am besten wie Acetonitril.

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 Alkalimetalle Li, Na, K

 Siehe Kalium.

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Alkaloide

Die in einem Oberstufenkurs über Pharmazeutische Chemie anfallenden Reste an Alkaloiden können mit Königswasser (3 Raumteile HCl konz. + 1 Raumteil HNO3 konz.) zerstört werden. Anschließend wird die Mischung neutralisiert und in einen Sammelbehälter gegeben.

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Alkanale R-CHO

Kleinere Mengen werden mit überschüssiger NaHS03-Lösung versetzt und dann zum Abwasser gegeben. Größere Mengen können nach Ansäuern mit Kaliumpermanganat-Lösung oxidiert werden.

Als weitere Möglichkeit bietet sich die Umsetzung mit starken Basen an, bei dem der Aldehyd zum entsprechenden Alkohol und zum Carboxylat-Ion disproportioniert (Canizzaro-Reaktion).

R-CHO + NaHSO3 --> R-CHSO3HONa (Bisulfit-Addukt) 

3 R-CHO + 2 KMnO4 + H2O --> 3 R-COOH + 2 MnO2 + 2 KOH

2 R-CHO + OH(-) --> R-CH2OH + RCOO(-)

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Alkanole CnH2n+1OH

Existiert eine biologisch arbeitende Kläranlage, so können bei kleineren Mengen gut lösliche Alkanole bis C4 bei starker Verdünnung ins Abwasser gegeben werden. Höhere Alkanole werden gesammelt.

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Alkylbenzole, Toluol C6H5CH3, Xylole, Ethylbenzol

Alkylbenzole werden in einen Sammelbehälter gegeben.

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Alkylhalogenide

Siehe halogenierte Verbindungen.

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Aluminiumchlorid AlCl3 (wasserfrei), Aluminiumbromid AlBr3 (wasserfrei)

Da die Reaktion sehr heftig ist, wird zu kleinen Mengen viel Wasser zugegeben und mit Ca(OH)2 neutralisiert.

2 AlCl3 + 3 Ca(OH)2 --> 2 Al(OH)3+ 3 CaCl2

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Ameisensäure HCOOH

Viel Wasser zugeben und mit NaOH oder Ca(OH)2 neutralisieren.

HCOOH + NaOH --> HCOONa + H20

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Amidosulfonsäure H3NO3S

Siehe auch Kaliumnitrit. Viel Wasser zugeben und mit NaOH oder Ca(OH)2 neutralisieren.

H3NO3S + NaOH --> H2NO3SNa + H2O

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Amine RNH2, R2NH, R3N

Amine werden in einen Sammelbehälter gegeben.

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Ammoniaklösung

Mit verd. H2SO4 neutralisieren.

 NH3(aq) + H2SO4 --> (NH4)HSO4

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 Ammoniumfluorid NH4F und NH4HF2

 Mit Ca(OH)2 neutralisieren und als CaF2 ausfällen.

2 NH4F + Ca(OH)2 --> CaF2 + 2 NH3 + 2 H2O

NH3(aq) + H2SO4 -->  (NH4 )HSO4

Hydrogenfluoride sollten wegen ihrer Giftigkeit genauso sorgfältig behandelt werden wie Flusssäure.

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Ammoniumchlorid NH4Cl

Mit Na2CO3 oder NaHCO3 umsetzen. Kleinere Mengen können ins Abwasser gegeben werden.

NH4Cl + NaHCO3 --> NaCl+ NH3 + CO2 + H2O

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Ammoniumdichromat (NH4)2Cr2O7

Mit NaHSO3-Lösung zu Cr3+ reduzieren und dann Cr3+-lonen als Hydroxid bei pH=8 fällen. Die Aufarbeitung entspricht derjenigen der Chromate und Dichromate.

(NH4)2Cr2O7 + 3 NaHSO3 + 4 H2SO4 -->  Cr2(SO4)3 + (NH4)2SO4 + 3 NaHSO4 + 4 H2O

Cr2(SO4 )3 + 6 NaOH --> 2 Cr(OH)3 + 3 Na2SO4

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Ammoniumnitrat NH4NO3

Mit Na2CO3 oder NaHCO3 umsetzen und in Sammelbehälter geben. Kleinere Mengen können ins Abwasser gegeben werden.

NH4NO3 + NaHCO3 -->  NaNO3 + NH3 + CO2 + H2O

NH3(aq) + H2SO4 (NH4)HSO4

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Amylalkohole C5H11OH

Siehe Alkanole.

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Anilin C6H5NH2

Anilin wird in einen Sammelbehälter gegeben.

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Azide, Azoverbindungen

Azide und Azoverbindungen können eisgekühlt mit verdünnter Cerammoniumnitrat - Lösung (nicht wassergefährdend) umgesetzt werden. Sie zerfallen dabei unter Stickstoffentwicklung. Wenn die Reaktionsmischung keine weiteren gesundheitsschädlichen Stoffe (z.B. Phenolderivate) enthält, kann sie ins Abwasser gegeben werden. Siehe Natriumazid.

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 Bariumchlorid BaCl2, lösliche Bariumverbindungen

Bariumsalzlösung werden mit verd. H2SO4 angesäuert und Ba2+-Ionen als BaSO4 gefällt. Die Reaktionsmischung wird mit NaHCO3 neutralisiert Lind BaSO4 nach Abfiltrieren zum Hausmüll gegeben oder bei kleineren Mengen ins Abwasser gespült.

BaCl2 + H2SO4 --> BaSO4 + 2 HCl

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Benzine

Benzine werden wie Alkane in einen Sammelbehälter gegeben.

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Benzol C6H6

Benzol wird in einen Sammelbehälter gegeben.  

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Benzylalkohol C6H5CH2OH

Benzylalkohol wird in einen Sammelbehälter gegeben.  

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Blei(II)-Salze, z.B. PbCl2

Siehe auch Schwermetallsalze. Die Substanz wird in Salzsäure gelöst, mit Na2CO3 abgestumpft und Pb2+ als PbS ausgefällt. Der Arbeitsaufwand ist hoch. Das Filterpapier muss auch entsorgt werden.

PbCl2 + Na2S --> 2 NaCl + PbS  

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Bleioxide PbO, Pb3O4, PbO2

Das Bleioxid wird in verd. HNO3 gelöst, neutralisiert und als Sulfid ausgefällt (vgl. Blei(II)-Salze). PbO2 bleibt unverändert und wird zusammen mit PbS abfiltriert. Der Arbeitsaufwand ist hoch. Das Filterpapier muss auch entsorgt werden.  

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Butanon C4H9O

Siehe Aceton.  

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Butanole C4H9OH

Siehe Alkanole.  

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Caliumcarbid CaC2 (techn.)

Reste von Calciumcarbid werden unter dem Abzug vorsichtig mit Wasser versetzt. Der typische "Carbidgeruch" rührt von Phosphin her, das sich aus der immer vorhandenen Verunreinigung Ca3P2 bildet. Die anfallende Kalkmilch wird mit verd. Schwefelsäure neutralisiert. Calciumsulfat wird abfiltriert und zum Hausmüll gegeben. Kleinstmengen können ins Abwasser gegeben werden.

CaC2 + 2 H2O --> Ca(OH)2 + C2H2

Ca(OH)2 + H2SO4 --> CaSO4 + 2 H2O

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Calciumchlorid CaCl2

Substanz lösen, mit verd. H2SO4 als CaSO4 (Gips) ausfällen, abfiltrieren und ins Abwasser geben. Kleinere Mengen an CaCl2 gleich ins Abwasser geben.

CaCl2 + H2SO4 --> CaSO4 + 2 HCl

2 HCl + Na2CO3 --> 2 NaCl + H2O+ CO2

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Chlorate [ClO3] -

Siehe Kaliumchlorat.

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Chromtrioxid CrO3

Siehe auch Chromate

Die Lösung wird wenn nötig verdünnt und mit NaHSO3-Lösung versetzt. Das entstandene Chrom(III)- Salz wird mit Natronlauge in Cr(OH)3 umgewandelt, abfiltriert und in den Sammelbehälter für feste anorganische Stoffe gegeben.

2 CrO3 + H2O --> [Cr2O7 ]2- + 2 H+

[Cr2O7 ]2- + 5 H+ + 3 NaHSO2 --> 2 Cr2(SO4)3 + 4 H2O + 3 Na+

Cr2(SO4)3 + 6 NaOH --> 2 Cr(OH)3+ 3 Na2SO4

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Chromate [CrO4 ]2- , Dichromate [Cr2O7 ]2-

Für Chrom(VI)-Verbindungen ist ein eigenes Sammelgefäß bereitzustellen. Es ist daher zweckmäßig, die Chrom(VI)-Rückstände aufzuarbeiten und zu Cr3+-Ionen zu reduzieren, damit sie mit in das Sammelgefäß für Schwermetalle gegeben werden können.

Gelöste Chrom(VI)-Verbindungen werden wenn nötig verdünnt, mit verd. H2SO4  auf pH=2 angesäuert und mit einem 50%-igen Überschuss an NaHSO3 -Lösung zu Chrom(III)-Ionen reduziert. Damit die Reaktion vollständig abläuft, darf pH=2 nicht wesentlich überschritten werden. Man lässt das Gemisch noch etwa 2 Stunden stehen. Die Lösung kann so in das Sammelgefäß für Schwermetallsalzlösungen gegeben werden,

Das entstandene Chrom(III)-Salz kann auch mit Natronlauge bei pH=8 in Cr(OH)3 umgewandelt (hoher Arbeitsaufwand), abfiltriert und in den Sammelbehälter für feste anorganische Stoffe gegeben werden. Hierbei wird das Volumen der zu entsorgenden Lösungen erheblich verringert.

2 [CrO4 ]2-  + 2 H+ --> 4 [Cr2O7]2- + H2O

[Cr2O7 ]2- + 5 H+ + 3 NaHSO3 --> 2 Cr2(SO4)3 + 4 H2O + 3 Na(+)

Cr2(SO4)3 + 6 NaOH --> 2 Cr(OH)3 + 3 Na2SO4  

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Cobaltsalze, z.B. CoCl2

Siehe Schwermetallsalze.  

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Cyclohexan C6H12

Cyclohexan wird in einen Sammelbehälter gegeben.  

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Cyclohexanol C6H11OH

Siehe Alkanole.  

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Cyclohexanon C6H10O

Siehe Aceton.  

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Eisensulfat FeSO4

Wässrige Lösung mit NaHCO3 unter Umrühren erwärmen. Es bildet sich Eisen(II)-hydroxid, Das Hydroxid bildet mit dem Luftsauerstoff Rost und kann nach dem Abfiltrieren dem Hausmüll zugefügt werden. Kleinere Mengen FeSO4 werden sofort ins Abwasser gegeben.

FeSO4 + 2 NaHCO3 --> Fe(OH)2 + Na2SO4 + 2 CO2

4 Fe(OH)2 + O2 --> 2 Fe2O3+ 4 H2O

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Essigsäure CH3COOH

Mit NaOH-Lösung neutralisieren und ins Abwasser geben.

CH3COOH + NaOH --> CH3COONa + H2O

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Essigsäureethylester CH3COOC2H5

Essigsäureethylester kann mit NaOH- Lösung erwärmt und stehen gelassen werden. Der Ester wird verseift. Die Reaktion kann beim Erwärmen unter Umständen sehr heftig verlaufen!

CH3COOC2H5 + NaOH --> CH3COONa + C2H5OH

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1,2-Ethandiol (Glykol, Ethylenglykol) HOCH2CH2OH

Kleine Mengen von Ethandiol werden ins Abwasser gegeben. Siehe Alkanole.

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Ethanol
C2H5OH

Ethanol bis 40 Vol-% ins Abwasser geben, ggf. vorher verdünnen. Siehe Alkanole.

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Ethylacetat CH3COOC2H5  Siehe Essigsäureethylester.

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Fluorwasserstoffsäure HF und Fluoride

Lösung verdünnen und mit NaHCO3 neutralisieren und anschließend Mit Ca(OH)2 versetzen. Dabei fällt CaF2 aus, das ins Abwasser oder nach Abfiltrieren zum Hausmüll gegeben werden kann. Unbedingt beim Experimentieren Schutzhandschuhe anziehen, da Flusssäure in die Haut einzieht und auch noch nach Abspülen das Unterhautgewebe zerstören kann. Bei leichten Verätzungen der Haut hilft Baden der befallenen Stellen in Buttermilch.

HF + NaHCO3 --> 2 NaF + H2O + CO2
2 NaF + Ca(OH)2 --> CaF2+ 2 NaOH
NaF + H2O + CO2 -- > CaF2 + 2 NaOH

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Formaldelhyd HCHO    Siehe Alkanale

Zur Formaldehyd-Lösung gibt man eine Harnstoff-Lösung im Überschuss und einige Tropfen konz. H2SO4 als Katalysator. Es bildet sich ein Polymerisat, das am folgenden Tag abfiltriert und zum Hausmüll gegeben werden kann. Die Disproportionierung im basischen Milieu ist ebenfalls möglich. Die Reaktionsprodukte können dann nach Neutralisation ins Abwasser gegeben werden.

n CH2O + 2n H2NCONH2 --> (-NHCONH-CH2-NHCONH-)n + n H2O

2 HCHO + OH- -->  CH3OH + HCOO-

Glycerin (CH2OH)2CHOH

Glycerin ist biologisch abbaubar. Reste ins Abwasser geben.

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Grignard- Verbindungen (magnesiumorganische Verbindungen) R-Mg-X

Überschüssige in Ethern gelöste Grignard-Reagenzien werden mit Wasser hydrolysiert, wobei ein entsprechendes Alkan und ein Magnesiumhydroxihalogenid entsteht (z. B. Mg(OH)X mit X = Cl-, Br, 1-). Die hauptsächlich Ether und Alkan enthaltende Reaktionsmischung wird nach Filtration in einen Sammelbehälter gegeben. Der Rückstand kann ins Abwasser gegeben werden.

R-Mg-X + H2O --> R-H + Mg(OH)X

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Halogene Cl2, Br2, I2


Die Lösungen der Halogene werden mit Natriumthiosulfat-Lösung zu den entsprechenden Halogeniden reduziert. Das 
Reaktionsgemisch kann dann nach Neutralisation mit NaHCO3 ins Abwasser gegeben werden.

Na2S2O3 + 4 Cl2 + 5 H2O --> 2 NaHSO4 + 8 HCl
HCl + NaHCO3 --> NaCl + H2O + CO2

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Halogenierte Verbindungen

Halogenierte organische Verbindungen werden in einen Sammelbehälter gegeben. Die in Einzelfällen mögliche Hydrolyse der Substanzen mit heißer konz. KOH-Lösung ist zeitaufwändig und führt seiten zu Reaktionsprodukten, die völlig ungefährlich sind und dem Abwasser oder Hausmüll beigegeben werden könnten. Der Regelfall ist, dass diese Reaktionsprodukte letztlich doch wieder in einem Sammelbehälter landen.

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Hydrazin (als Hydrat) H2N-NH2

Die verdünnte Hydrazinlösung wird vorsichtig mit 30%iger Wasserstoffperoxid-Lösung versetzt. Hydrazin wird dabei zu Stickstoff und Wasser oxidiert. Die Reaktion kann sehr heftig verlaufen. Hydrazin gehört zu den Krebs erregenden Stoffen. Eine Oxidation mit NaOCl oder CaCl(OCl) ist ebenfalls möglich.

N2H4 + 2 H2O2 --> N2 + 4 H2O
N2H4 + 2 NaOCl --> N2 + 2 NaCl + 2 H2O

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Isobutylacetat CH3COOHC2CH(CH3)2

Behandlung wie Essigsäureethylester

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Isooctan (CH3)3C-CH2-CH(CH3)2

Isooctan wird in einen Sammelbehälter gegeben.

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Isopropylacetat CH3COOCH(CH3)2

Behandlung wie Essigsäureethylester.

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Kalium K

Reste von Kalium werden in kleinen Portionen in n-Butanol oder i-Butanol eingetragen. Die Reaktion kann u.U. sehr langsam ablaufen, wenn sich um Kalium eine Kruste gebildet hat. Nach erfolgter vollständiger(!) Reaktion wird mit Wasser verdünnt und mit wenig verd. H2SO4 neutralisiert. Die wässrige Phase wird abgetrennt und ins Abwasser gegeben. Das verunreinigte Butanol in einen Sammelbehälter gegeben. Ethanol ist für die Beseitigung von Kalium nicht geeignet, da die Reaktion zu heftig ist. Mit Methanol erfolgt sogar explosionsartige Umsetzung. Alle Geräte, auch Papierunterlagen, sollten nach den Versuchen mit Wasser abgespült werden, um Spuren von Kalium zu beseitigen. Sonst besteht die Gefahr eines "Papierkorbrandes".


2 K + 2 C4H9OH --> 2 C4H9OK + H2
2 C4H9OK + H2SO4 --> K2SO4 + 2 C4H9OH

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Kaliumcarbonat K2CO3

Mit Salzsäure neutralisieren und dem Abwasser zuführen. Kleinere Mengen sofort ins Abwasser geben.

K2CO3 + 2 HCl --> 2 KCl + H2O + CO2

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Kaliumchlorat KClO3

Die wässrige Lösung von KClO3 wird mit verdünnte Salzsäure angesäuert und mit Eisen- oder Zinkpulver zu Kaliumchlorid reduziert. Das Reaktionsgemisch wird im Falle von Zinkpulver dann wie bei Schwermetallsalzen beschrieben weiter verarbeitet. Dieses Verfahren ist auf Perchlorate nicht anwendbar, da eine Reduktion so nicht möglich ist.

KClO3 + 6 HCl + 3 Fe --> KCl + 3 FeCl2 + 3 H2O

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Kaliumcyanid KCN

Lösungen von Cyaniden dürfen auf keinen Fall mit Säuren in Berührung kommen. Bei pH < 9 wird schon HCN freigesetzt, z.B. durch Kohlensäure. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Cyanide in ungefährliche Stoffe umzuwandeln. Am einfachsten oxidiert man mit einer ca. 10%igen NaOCl- oder Ca(OCl)2-Lösung zum Kaliumcyanat. Zur stark verdünnten Cyanid-Lösung (ca. 2g/L) gibt man Natronlauge bis der pH >13 ist. Dann gibt man unter Umrühren einen 50%igen Überschuss an NaOCl-Lösung hinzu. 

Eine Oxidation mit Wasserstoffperoxid ist ebenfalls möglich. Zur stark verdünnten Cyanid- Lösung (ca. 2g/L) gibt man bei pH=11 einige Tropfen einer gesättigten CuSO4-Lösung als Katalysator und oxidiert mit einer 30%igen H2O2-Lösung zum ungiftigen Cyanat. Man benötigt etwa 5 mL 30%iges H2O2 /g KCN. Die Lösung lässt man 2 - 3 Stunden stehen. Kaliumcyanat hydrolysiert langsam zu Kaliumhydrogencarbonat und Ammoniak.

Eine andere Möglichkeit ist die Umsetzung mit Eisen(II)-sulfat. Beim Eintragen von Kaliumcyanidresten in
eine Eisen(II)-sulfatlösung bildet sich gelbes Blutlaugensalz. Da sich im Eisen(II)-sulfat Fe3+-Ionen als Verunreinigung befinden, wird dem FeSO4 zur Reduktion von Fe3+-Ionen Eisenpulver zugesetzt. Am besten benutzt man statt FeSO4 das sog. Mohr´sche Salz ((NH4)2Fe(SO4)2), ein Doppelsalz, bei dem keine Blausäure HCN freigesetzt werden kann.

KCN + NaOCl --> KOCN + NaCl

KCN + H2O2 --> KOCN + H2

KOCN + 2 H2O --> KHCO3 + NH3

6 KCN + FeSO4 -->  K4[Fe(CN)6] + K2SO4

6 KCN + (NH4)2Fe(SO4)2 --> K4[Fe(CN)6] + K2SO4  + (NH4)2SO4

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Kaliumhydroxid (Lösung) KOH

Mit verdünnte Schwefelsäure oder besser mit "Restsäuren" anderer Versuche neutralisieren und in den Abfluss geben.

2 KOH + H2SO4 --> K2SO4 + H2O

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Kaliumnitrit KNO2

Kaliumnitrit kann mit NaOCl-Lösung bei pH ca. 3-4 zu Kaliumnitrat oxidiert werden. Eine Reduktion mit Amidosulfonsäure bei pH=3 ist ebenfalls möglich. Dabei entstehen Kaliumhydrogensulfat und Stickstoff.

KNO2 + NaOCl --> KNO3 + NaCl
KNO2 + H2NSO3H --> KHSO4 + N2 + H2O

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Kaliumpermanganat KMnO4

Die KMnO4-Lösung mit Schwefelsäure ansäuern und mit NaHSO3-Lösung reduzieren. Nach der Reduktion neutralisieren 
und ins Abwasser geben.

2 KMnO4 + 5 NaHSO3 + 3 H2SO4 --> 2 MnSO4 + 5 NaHSO4 + K2SO4 + 3 H2O

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Kohlenstoffdisulfid CS2

Kohlenstoffdisulfid wird in einen Sammelbehälter gegeben. Eine andere Möglichkeit ist die allerdings etwas aufwändige Umwandlung mit Natriumethanolat/Ethanol oder mit einem NaOH/Ethanol-Gemisch in ein festes Xanthogenat, das nicht flüchtig ist. Dieses wird in einen Sammelbehälter gegeben.

CS2 + NaC2H5O --> NaC3H5OS2  

CS2 + NaOH + C2H5OH --> NaC3H5OS2 + H2O

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Kupfersulfat CuSO4

Kupfersalzlösungen dürfen wegen der hohen Toxizität gegenüber Fischen nicht ins Abwasser gegeben werden. Entweder gibt man sie in den Schwermetall-Sammelbehälter oder man reduziert Cu2+-Ionen mit Eisenpulver zu metallischem Kupfer oder fällt mit Na2S als CuS aus. Niederschläge werden abfiltriert und gesammelt. Anfallendes CuO und Cu2O wird den sulfidischen Rückständen hinzugefügt.

CuSO4 + Fe --> Cu + FeSO4
CuSO4 + Na2S -->  Na2SO4 + CuS

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Lithium Li

Siehe Natrium.

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Mercaptane RSH

Behandlung wie Acetonitril.

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Methanol CH3OH

Kleine Mengen können ins Abwasser gegeben werden. Siehe Alkanole.

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Natrium Na

Reste werden in kleinen Portionen in Ethanol (Brennspiritus) eingetragen, Die Reaktion kann u.U. langsam ablaufen, wenn sich um Natrium eine Kruste gebildet hat. Nach erfolgter vollständiger(!) Reaktion wird mit wenig verdünnte H2SO4 neutralisiert. Das verunreinigte Ethanol wird ins Abwasser oder in einen Sammelbehälter gegeben. Methanol ist für die Beseitigung von Natrium nicht geeignet, da die Reaktion zu heftig ist. Alle Geräte, auch Papierunterlagen, sollten nach den Versuchen unter dem Wasserstrahl abgespült werden, um Spuren von Natrium zu beseitigen. Sonst besteht die Gefahr eines "Papierkorbbrandes".

2 Na + 2 C2H5OH --> 2 C2H5ONa + H2
2 C2H5ONa + H2SO4 --> Na2SO4+ 2 C2H5OH

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Natriumazid NaN3

Natriumazid wird mit Iod in Gegenwart von Natriumthiosulfat als Katalysator zu NaI und Stickstoff umgesetzt. Die Reaktionsmischung wird ins Abwasser gegeben,

2 NaN3 + I2 --> 2 NaI + 3 N2

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Natriumcyanid NaCN

Siehe Kaliumcyanid.

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Natriumfluorid NaF, Natriumhydrogenfluorid NaH1F2

Siehe Fluorwasserstoff.

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Natriumhypochlorit NaOCl

Reduktion mit Natriumhydrogensulfit-(NaHSO3) oder Natriumdisulfit-Lösung (Na2S2O5) zu NaCl.

NaOCl + NaHSO3
2 NaOCl + Na2S2O5 + H2O --> NaCl + NaHSO4
2NaCl + 2 NaHSO4

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Natriumhydroxid NaOH

Siehe Kaliumhydroxid.

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Natriumnitrat NaNO3

Größere Mengen Natriumnitrat werden in einen Sammelbehälter gegeben, sonst ins Abwasser.

Natriumnitrit NaNO2

Siehe Kaliumnitrit.

Natriumthiosulfat Na2S2O3

Oxidation kann Mit H2O2- oder NaOCl-Lösung erfolgen. Die Reaktionsmischung kann ins Abwasser gegeben werden. 
Natriumthiosulfat-Reste können auch für die Halogenentsorgung aufbewahrt werden.

Na2S2O3 + 4 NaOCl + H2O --> 2 NaHSO4 + 4 NaCl
Na2S2O3 + 4 H2O2 --> 2 NaHSO4 + 3 H2O

Nickelsalze

Siehe Schwermetallsalze.

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Nitrobenzol C6H5NO2

Nitrobenzol wird in einen Sammelbehälter gegeben.

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Nitrophenol C6H4(OH)NO)2

Monosubstituierte Nitrophenole wie Nitrobenzol behandeln. Trinitrophenol (Pikrinsäure) gesondert behandeln.

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Nitroverbindungen

Nitroverbindungen werden in einen Sammelbehälter gegeben.

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Oxalsäure (COOH)2

Oxalsäurereste werden mit Ca(OH)2-Aufschlämmung als Ca-Oxalat gefällt, abfiltriert und zum Hausmüll gegeben. Sie können auch zur Reduktion von KMnO4-Resten aufbewahrt werden, Nach Neutralisation kann das Gemisch ins Abwasser gegeben werden.

(COOH)2 + Ca(OH)2 --> Ca(COO)2 + 2 H2O

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Petrolether, Petroleum

Petrolether und Petroleum werden in einen Sammelbehälter gegeben.

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Phenol C6H5OH

Man gibt Phenol entweder in den Sammelbehälter für organische Abfälle oder oxidiert es mit schwefelsaurer KMnO4-Lösung zu Oxalsäure. Die Reaktion ist sehr komplex und läuft über mehrere Zwischenstufen. Die entstehende Oxalsäure wird unter diesen Reaktionsbedingungen teilweise gleich weiter zu CO2 aufoxidiert. Deshalb geben die Bruttogleichungen nur wenig Aufschluss über den tatsächlichen Reaktionsverlauf. Wenn die Lösung in der Wärme kein Permanganat mehr entfärbt, ist die Reaktion beendet. Sie kann danach ins Abwasser gegeben werden, da keine wassergefährdenden Substanzen mehr vorhanden sind.

5 C6H5OH + 22 KMnO4 + 33 H2SO4 --> 15 (COOH)2 + 22 MnSO4 + 11 K2SO4 + 33 H2O

15 (COOH)2 + 2 KMnO4 + 3 H2SO4 --> 10 CO2 + 2 MnSO4 + K2SO4 + 8 H2O


Phosphate, NaH2PO4, Na2HPO4, Na3PO4

Kleinere Mengen können ins Abwasser gegeben werden. Behandeln wie Phosphorsäure.

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Phosphor weiß/gelb P4

Reste von gelbem Phosphor müssen mach einem Experiment sofort vernichtet werden, sofern man die Reste nicht wieder in das Vorratsgefäß zurückgeben kann. Alle mit Phosphor in Berührung gekommenen Geräte werden mit dem Bunsenbrenner erhitzt, um anhaftende Phosphorreste zu vernichten. Dazu gehört auch das Verbrennen einer evt. benutzten Papierunterlage. Die anfallenden Oxidationsprodukte werden mit NaOH- Lösung aufgenommen und in einen Sammelbehälter gegeben. Glasgefäße können zur Reinigung (Vernichtung von Phosphorresten) mit einer ca. 5%igen NaOCl-Lösung ausgespült werden.
P4-Reste können ebenfalls durch Oxidation mit mit KMnO4-Lösung beseitigt werden. Die Reaktionsmischung kann dann ins Abwasser gegeben werden, da sich ein evt. vorhandener KMnO4-Überschuss zu MnO2 umsetzt.

P4O10 + 4 NaOH + 2 H2O --> 4 NaH2PO4

Mit der Zeit fallen weitere Phosphorreste an, die entsorgt oder aufbereitet werden müssen. Diese Reste entstehen, wenn von einer Stange Phosphor kleine Stücke für Versuche abgetrennt werden. Die dabei entstehenden "Krümel" werden gewöhnlich ins Vorratsgefäß zurückgegeben. Sie können dann nach der oben beschriebenen Methode aufgearbeitet werden oder man schmilzt sie unter Wasser zu kleinen Phosphorkugeln, die für weitere Experimente verwendet werden können.

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Phosphor rot P(n)

Roter Phosphor wird in einen Sammelbehälter gegeben.

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Phosphorsäure H3PO4

Mit Natriumcarbonat neutralisieren und ins Abwasser geben.

H3PO4 + Na2CO3 --> Na2HPO4 + H2O + CO2

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Phthalsäureanhydrid C6H4(CO)2O

Phthalsäureanhydrid wird mit NaOH- Lösung hydrolysiert und in einen Sammelbehälter gegeben.

C6H4(CO)2O + 2 NaOH --> C6H4(COONa)2 + H2O

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Pikrinsäure C6H2OH(NO2)3

Siehe Trinitrophenol.

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Propanole C3H7OH

siehe Alkanole.

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Quecksilber (metallisch) Hg

Metallisches Quecksilber kommt in der Schule gelegentlich vor als Folge von Glasbruch bei Quecksilbereudiometern, Manometern, Thermometern usw. Quecksilberreste werden in einen Sammelbehälter gegeben. Verschüttetes Quecksilber muss immer sofort aufgesammelt werden, entweder mit einer Pipette oder mit einer Wasserstrahlpumpe in eine Saugflasche ziehen. Nicht erreichbare Reste werden mit einem Spezialabsorbens aufgenommen. Die Umsetzung mit Schwefelblüte oder Zink dauert Monate und ist nicht vollständig, da sich die Hg-Kügelchen mit einer undurchlässigen Schicht überziehen, die eine Weiterreaktion verhindert. Im Notfall Reste mit Iodkohle abdecken.
Quecksilber wird über einen längeren Zeitraum gesammelt Lind kann dann zum Recycling an eine autorisierte Firma 
abgegeben werden.

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Quecksilbersalze Hg2+, [Hg2]2+

Siehe auch unter metallisches Quecksilber.

Quecksilbersalzlösungen werden in einen eigenen Sammelbehälter gegeben. Um das Volumen und damit die 
Entsorgungskosten zu verringern, werden die Quecksilbersalze am besten in fester Form entsorgt. Da das Verfahren zur Aufarbeitung sehr arbeitsaufwendig ist, sollte man gelöste Quecksilberverbindungen am besten in einen geeigneten Sammelbehälter geben und nur in größeren Zeitabständen eine Aufarbeitung vornehmen.
Quecksilbersalzlösungen und evt. Reste von metallischem Quecksilber werden in konz. HNO3 bei pH=1 zu Hg(NO3)gelöst. Die Salzlösung wird zu HgO hydrolysiert. Dazu gibt man die Reaktionsmischung in eine konzentrierte Na2CO3-Lösung. Im alkalischen Milieu fällt rotes HgO aus, das portionsweise mit Na2S-Lösung unter Rühren versetzt wird. Dabei fällt schwarzes HgS aus, das abfiltriert und in den Sammelbehälter gegeben wird. Das Filtrat wird nochmals auf Vollständigkeit der Fällung geprüft.

3 Hg + 8 HNO3 --> 3 Hg(NO3)2 + 2 NO + 4 H2O
HgO + 2 HNO3 --> Hg(NO3)2 +  H2O
Hg(NO3)2 + Na2CO3 --> HgO + 2 NaNO3 + CO2
HgO + Na2S + H2O -->  HgS + 2 NaOH

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Salpetersäure HNO3

Kleine Mengen mit NaHCO3-Lösung neutralisieren und ins Abwasser geben.

HNO3 + NaHCO3 --> NaNO3+ H2O + CO2

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Salzsäure HCl

Kleine Mengen mit NaHCO3-Lösung neutralisieren und ins Abwasser geben.

HCl + NaHCO3 --> NaCl + H2O + CO2

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Schwefelsäure H2SO4

Reste von konzentrierter Schwefelsäure vorsichtig in viel Wasser einbringen, mit Na2CO3- oder CaCO3- Lösung neutralisieren und ins Abwasser geben. Größere Mengen aufbewahren zur Neutralisation von basischen Substanzen.

H2SO4 + Na2CO3 --> Na2SO4 + H2O + CO2

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Schwermetallsalze

Reste von Schwermetallsalzen werden in Wasser oder in einer verdünnten Säure gelöst. Nichtlösliche Bestandteile werden durch Oxidation in Lösung gebracht. Das entsprechende Schwermetall-Ion kann nun durch Na2S als schwer lösliches Sulfid ausgefällt und dann abfiltriert werden. Existiert kein solches Sulfid, so kann in der Regel nach Neutralisation mit NaOH ein schwer lösliches Hydroxid oder nach Zugabe von Carbonat-Ionen ein schwer lösliches Carbonat abgetrennt werden. Die Rückstände werden in einen Sammelbehälter gegeben.

Praktisch wird so verfahren, dass man in einem Sammelbehälter NaOH und/oder Na2S vorlegt und die jeweils anfallenden Salzlösungen hinzufügt. Man spart das Abtrennen des Niederschlages. Der Schlamm wird bei Bedarf abfiltriert und entsorgt.

Me2+ + Na2S --> MeS + 2 Na+

Me3+ + 3 NaOH -->  Me(OH)3 + 3 Na+

Me2+ + Na2CO -->  MeCO3 + 2 Na+

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Sulfid-Ionen HS-, S2-

Schwach saure und neutrale Lösungen, die Sulfid- bzw. Hydrogensulfid- Ionen enthalten, können mit 30%iger 
Wasserstoffperoxid- Lösung oxidiert werden. Dabei werden die Hydrogensulfid- Ionen in Schwefelsäure überführt, die dann in den Sammelbehälter für Säuren und Basen gegeben werden kann.
Eine andere Möglichkeit besteht in der Umsetzung mit Jodlösung (bzw. Lugolscher Lösung K+[I3]-). Die Sulfid-Ionen werden dabei zu elementarem Schwefel oxidiert und Jod wird zum Iodid- Ion reduziert.
Alkalische Sulfidlösungen kann man entweder nach vorsichtiger Neutralisation nach den genannten Verfahren aufbereiten oder man versetzt die Sulfidlösung mit einem geringen Überschuss einer Lösung von Eisen(11)-sulfat. Dabei fällt Eisensulfid aus, das abfiltriert und mit Wasser nachgewaschen wird. Den Filterrückstand lässt man im Abzug trocknen und gibt ihn in den Sammelbehälter für feste anorganische Abfälle. Die klaren Filtrate werden in den Sammelbehälter für Säuren und Basen gegeben.

H3O+ + HS- + 4 H2O  --> H2SO4 + 5 H2O

H2S + I2+ 2 H2O --> S + 2 I- + 2 H3O+

S2- + FeSO4 --> FeS + [SO4]2-

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Testbenzine

Testbenzine werden in einen Sammelbehälter gegeben.

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Tetrachlorethen C2Cl4

Tetrachlorethen wird in einen Sammelbehälter gegeben.

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Tetrachlormethan CCl4

Restbestände von Tetrachlormethan werden in einen Sammelbehälter gegeben. Die Restbestände müssen entsorgt werden. Auf Grund der FCKW-Halon-Verbots-Verordnung dürfen mit Tetrachlormethan keine Versuche mehr gemacht werden.

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Tetrahydrofuran C4H8O

Tetrahydrofuran ist mit Wasser mischbar. Tetrahydrofuran wird in einen Sammelbehälter gegeben.

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Thioalkohole RSH

Behandlung wie Acetonitril.

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Toluol C6H5CH3

Toluol wird in einen Sammelbehälter gegeben.

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1,1,1-Trichlorethan CH3CCl3

Restbestände von Trichlorethan werden in einen Sammelbehälter gegeben. Die Restbestände müssen entsorgt werden. Auf Grund der FCKW-Halon-Verbots-Verordnung dürfen mit Trichlorethan keine Versuche mehr gemacht werden.

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Trichlormethan CHCl3

Trichlormethan wird in einen Sammelbehälter gegeben.

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1,1,2-Trichlorethen CHClCCl2

Trichlorethen wird in einen Sammelbehälter gegeben.

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Trinitrophenol (Pikrinsäure) C6H2OH(NO2)3

Trinitrophenol wird nicht getrocknet, sondern nur in einer wässrigen Zubereitung aufbewahrt. In einer verdünnt wässrigen Lösung (w(H2O) > 40 %) verliert Trinitrophenol seine Eigenschaft als explosionsgefährlicher Stoff und das Gefahrensymbol E entfällt damit. Trinitrophenol kann dann in einen Sammelbehälter gegeben werden, der mit dem Gefahrensymbol T gekennzeichnet ist. 

Trinitrophenol darf nicht mit Schwermetallsalzen oder deren Lösungen zusammengebracht werden, da sich hochsensible explosive Schwermetallpikrate bilden können. 

Eine Aufbereitung zur Entsorgung kann durch verschiedene Reduktionsmethoden erfolgen. Pikrinsäure kann durch Erhitzen in wässeriger Natriumdithionit- Lösung über die entsprechenden Zwischenstufen zum 2,4,6-Triaminophenol überführt werden, wobei ein Überschuss an Natriumdithionit im alkalischen Medium erforderlich ist.

C6H2OH(NO2)3 + 9 Na2S2O4 + 12 H2O --> C6H2OH(NH2)3 + 18 NaHSO3


Pikrinsäure kann auch durch Erhitzen mit Aluminiumpulver in wässeriger Ammoniumchloridlösung zum 2,4,6-Triaminophenol reduziert werden.

C6H2OH(NO2)3+ 4 Al + 12 NH4Cl --> C6H2OH(NH2)3 + 4 A1Cl3 + 6 H2O + 12 NH3

Das 2,4,6-Triaminophenol kann nach Extraktion aus dem Reaktionsgemisch in das Sammelgefäß für organische Lösemittel gegeben werden.

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Wasserstoffperoxid H2O2

Wasserstoffperoxid-Lösung wird mit einer katalytischen Menge MnO2 versetzt, stehen gelassen bis Sauerstoffentwicklung beendet ist und dann ins Abwasser gegeben.

2 H2O2 --> 2 H2O + O2

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Xylol C6H4(CH3)2

Xylol wird in einen Sammelbehälter gegeben.

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Literatur und Bearbeitung

Autoren (Text):

Bearbeitung (WWW): Klaus-G. Häusler
Quelle: "Vorschlag eines Entsorgungskonzeptes"
Hrsg.: Landesinstitut für Schule und Weiterbildung; Paradieser Weg; 59494 Soest;
Stand: Februar 2000

Literatur:

© 1997-2001 HMTC - Halbmikrotechnik Chemie;
Dr. K.-G. Häusler; 2-3_17.htm; 02.04.05