Lehrerbrief
zur Unfallverhütung
und Sicherheitserziehung
für Chemie der Klassen 8 und 9

Haut und Hautschutz

Bundesverband der Unfallversicherungsträger

Versuch 3 - Herstellung einer Haut-Pflegecreme
Herstellung einer Fettmischung:
2g gelbes (bzw. weißes, d.h. gebleichtes) Bienenwachs, 1g Walratersatz, 2g Cetylalkohol und 12g Madelöl oder Avocadoöl werden abgewogen.
Die Chemikalien werden in ein Becherglas gegeben und in einem heißen Wasserbad mit 3g Span 60 und 2g Tween 60 aufgeschmolzen. Beim Abkühlen werden die einzelnen Bestandteile durch leichtes Rühren gleichmäßig ineinander verteilt. Die Die Fettmischung muß luftdicht abgeschlossen werden. Im Kühlschrank aufbewahrt, hält sie sich ein halbes Jahr und länger.
Anrühren der Hautpflegecreme:
Bestandteile: 1 Masseanteil Fettmischung + 1-6 Masseanteile destiliertes Wasser. Die Fettmischung wird im Wasserbad aufgeschmolzen. Die Temperatur der Fettmischung muß 80 °C betragen.

In einem zweiten Becherglas wird destilliertes Wasser zum Kochen gebracht. Wenn beide Flüssigkeiten sich etwa auf 70 °C abgekühlt haben, wird das Wasser unter ständigem Rühren in die Fettmischung eingegossen. Gerührt wird solange bis die Mischung erkaltet ist. Soll die Creme in Dosen oder Kruken abgefüllt werden, muß dies kurz vor dem Erstarren geschehen.

Da die Duftnote einer Hautpflegecreme oft ein Beurteilungskriterium ist, kann die hergestellte Creme auch parfümiert werden. Für ihre Wirkungsweise ist der Duft freilich vollkommen unbedeutend. Als Parfümöle(ätherische Öle) eignen sich Rosenöl, Jasmin, Lotos,grüner Apfel, Bittermandelaroma, Kamillenextrakt u.v.m.

Die selbsthergestellte Hautpflegecreme besteht ausschließlich aus hautfreundlichen Naturstoffen. Da sie keine Koservierungsstoffe enthält - diese können schädlich für die Haut sein -, ist sie für den alsbaldigen Gebrauch bestimmt. Genaues und sauberes Arbeiten sind die Voraussetzungen für das Gelingen und die Verwendbarkeit der Creme.
Die hergestellt Hautpflegecreme ist eine Wasser-in-Öl-Emulsion und kann nach der Arbeit zur Unterstützung der natürlichen Regeneration der Haut eingesetzt werden. Sie ersetzt die im Verlauf eines Arbeitstages verlorengegangenen Fettstoffe und wirkt rauher Haut enttgegen. Gleichzeitig beugt sie größeren Hautschädigungen vor. Je höher der Fettanteil der Hautpflegecreme gewählt wird, desto größer ist ihre Wirkung, denn die Verdunstung der Hautfeuchtigkeit wird herabgesetzt. Die Wasserundurchlässigkeit der Creme verhindert ein Austrocknen der Haut, die von innen mehr Wasser einlagert und dadurch glatt bleibt.

Wie bereits erwähnt, wirken Hautpflegecremes wie die hergestellte unspezifisch. Ein spezifischer Hautschutz ist aber zwingend notwendig, wenn eine Gefährdung der Haut durch schädigende Arbeitsstoffe verhindert bzw. auf ein Minimum reduziert bleiben soll. Hautschutzpräparate bilden einen dünnen, geschmeidigen, unsichtbaren und völlig undurchlässigen Schutzfilm auf der Haut.

Die Durchführung gezielter Schutzmaßnahmen kann zum Rückgang berufsbedingter Hauterkrankungen ebenso entscheidend beitragen, wie die Hautpflege wirksam Allergien und schädlichen Umwelteinflüssen auf die Haut vorbeugt.

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Quelle: BUK; Lehrerbriefe Bestell-Nr. 40.01.1

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