Methode: Im Unterricht mitschreiben

mitschrift.htm 02.11.2011

Inhalt

 


  Mitschrift

Während der Ausbildung nimmt die Mitschrift eine zentrale Stellung ein. Sie ist fast immer der Einstieg, sich mit einem naturwissenschaftlichen Problem zu befassen. Meistens bleibt die Mitschrift sogar das Einzige, was von der einer Lerneinheit schriftlich festgehalten ist. Wenn man später den Inhalt an Hand der Mitschrift wiederholen will, sollte die Mitschrift möglichst gegliedert angelegt sein.

Später lässt  diese Mitschrift zu einer Ausarbeitung ergänzen.

 

Seitenansicht

 

Heftrand

Der Heftrand sollte etwa 2cm breit sein. Mit einem üblichen Locher werden die Seiten gelocht, damit man sie entsprechend dem Leitsystem nach Fächern, Datum oder Themen-Nummern abheften kann.

Bewährt zumAbheften haben sich Schnellhefter mit transparenter Titelseite. Wenn man immer das neuste Blatt eines Faches nach oben heftet, kann man ohne den Hefter aufzuschlagen einen Blick auf die Randspalte mit den Schlagworten werfen. So wiederholt man beim Abheften das vorletzte Thema, das dann verdeckt wird. Bei jedem Umräumen, Packen der Tasche, Entnehmen des Heftes kann man ohne wesentlichen Zeitaufwand das oben liegende Thema wiederholen und nötigenfalls schnell nachlernen.

Wird der Schnellhefter zu voll oder wechselt das Hauptthema, so heftet man die Seiten aus dem Schnellhefter in Aktenordner um.

 

Kapitel-Überschrift

Der Rand sollte etwa 2cm breit sein. In dieses Feld trägt man eine Themen-Überschrift ein, die die gesamte Seite beschreibt.

Wie bei einem Buch kann man bei Bedarf einen Verwendungszweck hinzufügen z.B.

  • Einstieg
  • Stundenprotokoll
  • Versuchprotokoll
  • Ausarbeitung und anderes
  • Übung
  • Aufgaben/Lösungen

Außerdem kann man noch etwas Platz lassen, um wichtige Unterthemen hervorzuheben.

 

Leitsystem

Damit man die einzelnen Blätter geordnet ablegen kann, versieht man jede Seite mit

  • einer Abkürzung für das Fach,
  • dem Datum, wann die Seite erstellt wurde,
  • einer fortlaufenden Nummer für das Thema (Kapitel-Überschrift),
  • und bei Bedarf durch Komma abgetrennt mit einer weiteren Seitennummer, damit man mehrere Seiten zum gleichen Thema hintereinander abheften kann.

Beispiel:     Ch     25.08.98   Seite 2.1

Ausarbeitungen, die zu diesem Thema gehören, tragen die gleiche Hauptnummer, ergänzt durch eine weitere Zahl z.B. Seite 2,3

Falls man von anderen Personen weiß, dass sie ebenfalls gute Mitschriften anfertigen, kann man diese  und eigene Ausarbeitungen hinzufügen. Dabei zählt man die letzte Zahl der Seitennummer hoch: z.B. Seite 2,3 Seite 2,4 ...

 

Hauptteil

Im Hauptteil der Seite bringt man alles zu Papier, was einem im Unterricht geboten wurde. Das kann sein:

  1. Das Tafelbild (Abbildungen, Text, Apparaturskizzen mit Benennung)
  2. Versuchsdurchführung mit Beobachtungen
  3. Fachausdrücke und ihre Bedeutung
  4. Erläuterungen des Lehrers
  5. Logische Schlussfolgerungen
  6. Merksätze

Eine in den Naturwissenschaften häufig anzutreffende Art der Mitschrift ist das "Naturwissenschaftliche Protokoll". Hierbei hat der Hauptteil einen in allen Fächern gleichen Aufbau und wird deshalb gesondert abgehandelt. 

Stichwort

In dieser etwa 5cm breiten Randleiste werden einzelne Wörter notiert, die den Inhalt des Hauptteils beschreiben. Sie dienen dazu, dass man schnell den Inhalt einer Stunde wiederholen kann.

Es hat sich bewährt, wenn man diese Spalte am gleichen Tag als Hausaufgabe ausfüllt. Dabei wiederholt man den Inhalt der Stunde und prägt sich gleichzeitig ein Schlagwort ein, mit dem man einen Zusammenhang später wiedergeben kann. Falls man dabei merkt, dass man noch nicht alles verstanden hat, sollte man hier auch eine Fragezeichen setzen und längere wichtige Abschnitte durch Ausrufezeichen ergänzen.

Vor der nächsten Unterrichtsstunde überprüft man, ob man alles behalten hat, indem man nur die Stichwörter der Randspalte liest und versucht den Inhalt in ganzen Sätzen zu formulieren. Gelingt einem das nicht, kann man den Hauptteil zu Hilfe nehmen. Ziel ist es, mit so wenig wie möglichen Stichwörtern das in einer Stunde Gelernte zusammenzufassen und wiederzugeben.

 

Fußnote

Hier trägt man Ergänzungen ein, die aus anderen Fachgebieten stammen. So finden sich hier:

  • ÜbersetzungeFußnote n von Fremdworten aus anderen Sprachen
  • Lebensdaten von berühmtem Persönlichkeiten
  • Hinweise auf  andere Literaturstellen, auf andere Seiten der eigenen Stundenmitschrift oder dem Lehrbuch, wenn sie nicht schon im Hauptteil Platz gefunden haben.

Da man während des Schreibens des Hautteils nicht weiß, wie viel Platz man für Fußnoten benötigt, hat es sich bewährt, Fußnoten von unten nach oben zu schreiben. Dadurch braucht man keinen Platz freizulassen, weil der Hauptteil den Fußnoten "entgegenwächst" (siehe Seitenansicht).

 


Literatur

Autor:

Klaus-G. Häusler
Quelle:

nach:
1) F. Hülshoff; R. Kaldewey: Training: Erfolgreich lernen und arbeiten. Techniken und Methoden geistiger Arbeit; 2. Auflage Klett-Verlag Stuttgart (1995)
ISBN 3-12-892020-6
Lernwillige Schüler sollten das Buch  auch in der Sekundarstufe I öfter einmal durchsehen: die dort vorhandenen Tipps, wie man erfolgreich lernt, muss man nach und nach für sich selbst prüfen und bei Bedarf bei sich selbst anwenden.  Auch das erfolgreiche Lernen muss erst gelernt und eingeübt werden. Man braucht wohl ein Jahr, um den Erfolg zu spüren! Das Buch ist außerordentlich wertvoll für die Arbeit ab der Sekundarstufe II. Es bildet die Grundlage für diese Ausarbeitung und enthält noch eine Vielzahl von weiteren Themen.

 

weitere Literatur:

2)W. Kneip, D. Konnertz: Lern-Landkarten, Ganzheitliches Lernen: Motivieren, Trainieren, Kontrollieren; Ruhr-Verlag (1998).
ISBN 3-86072-323-5
Laut Angaben des Verlages ab Klasse 5; 36.-DM
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Seite lag dem Verfasser nur eine Inhaltsbeschreibung vor.

3) S. Leitner: So lernt man lernen; 12. Auflage; Verlag Herder, Freiburg (1972).
ISBN 3-451-16872-3
Ein leicht verständliches, streckenweise amüsant geschriebenes Lehrbuch über das Lernen und hilfreiche Empfehlungen für das Lernen. Der Verfasser verschweigt nicht, das Lernen zeitaufwendig ist, er zeigt aber, wie der Zeitaufwand sicher zu Gelerntem führt. - Nur Lernen muss man noch selbst!