Grundlagen der Naturwissenschaften Zusammenhang von Spielen und Forschen Klaus-G. Häusler |
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Inhaltsverzeichnis
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1. Grundbedürfnisse - Trägheitsprinzip in einem Fließgleichgewicht "Menschliches Leben" Der Mensch tut als Einzelner und in Gemeinschaft genau das Notwendige, um sich und seine Art zu erhalten. Dazu müssen "die Not-Wendigen" Dinge des Lebens verrichtet werden: Beschaffung von Essen und Trinken und die Sorge um die Nachkommenschaft. Für das Leben in unseren Breiten mit einem Klima, das Jahreszeiten mit kalten Perioden hat, muss zusätzlich noch für Kleidung und Wohnung gesorgt werden. Bei einem Leben in ökonomisch-ökologischen Gleichgewicht muss gleichermaßen ausreichend Raum für das individuelle Leben als auch das gemeinschaftliche Leben vorhanden sein. Die lange Entwicklungszeit eines Individuums Mensch bis zur Geschlechtsreife verlangt ein soziales Verhalten. Das bedeutet, dass sich der erwachsene Mensch sich um Heranwachsende, Hilflose, Schwächere, Kranke und Alte sorgt.
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Grundbedürfnisse des Lebensgleichgewichtes "Not-Wendigkeit" |
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2. Aktionsprinzip (Einwirkung auf das Gleichgewicht) Um das Notwendige zum Überleben zu gewährleisten, ist Aufwand (Energie) nötig. Dabei wirkt der Mensch auf seine Umwelt ein. Er versucht, durch Anstrengung seine Lebensbedingungen zu vereinfachen, um sein Überleben und seiner Art zu sichern.
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Aufwand, Anstrengung bewirkt Veränderung der Lebensbedingungen |
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3. Reaktionsprinzip Nutzen (geschlossenes System) In einem geschlossenen ökologisch-ökonomischen System gleichen sich Vorteile und Nachteile Aller aus. Aufwand und Anstrengung des Einzelnen, aber auch der Gemeinschaft müssen in ausgewogenem Verhältnis zum Nutzen stehen.
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Aufwand und Nutzen stehen in einem Gleichgewicht | |
4. Die Natur hat es so eingerichtet, dass alle Bedürfnisse erfüllt werden müssen, damit der Mensch das Gefühl der Zufriedenheit spürt, das ihm die Ausgewogenheit von Aufwand und Nutzen anzeigt. |
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5. Über die gesamte Lebenszeit des Menschen ändern sich die handlungsbestimmenden Gefühle. Der junge Mensch (ca. 0-12 J.), der noch nicht für seine Grundbedürfnisse selbst sorgen kann, verfügt über mehr instinkthafte egozentrischen Gefühle. Weil das Verständnis erst erworben werden muss, dominiert das Imitationsverhalten, das zusätzlich von einer starken Neugier begleitet wird. Durch die Neugier wird es den jungen Menschen möglich, sich dynamisch den verändernden Lebensbedingungen anzupassen. Die Neugier wird begleitet vom Bestreben "Selbermachen!". Ziel der Entwicklung ist die Selbstständigkeit, das eine Mischung aus Instinkthaftem, Übernommenem, und Neu-Entdecktem ist. Dabei geht der junge Mensch mit dem Alterwerden vermehrt ein ihm unbekanntes Risiko ein (12-18 Jahre, Pubertät). Verbote der älteren "erfahreneren" Generation sollen das Risiko vermindern und den Jungen Menschen schützen, behindern aber die Entdeckung von nützlichem Neuen und sind daher dem Prinzip der Natur zur Evolution zuwider. Im mittleren Lebensabschnitt (ca. 18-45 J.) dominiert der Gemeinsinn (Sorge um den Fortbestand) und im letzten Lebensabschnitt die Fürsorge (ca. 45-Lebensende, Sorge um den Fortbestand bis hin zum Verzicht auf eigene Bedürfnisse und Wünsche). Im gleichen Maße, wie die Sorge um den Fortbestand der Art zunimmt, nimmt die Neugier ab. letztendlich bleibt etwas wie "Lebensweisheit" übrig, das Wissen darum, was man alles machen könnte, ohne es noch machen zu wollen. Für das Leben des Menschen ist das Bewusstsein seiner selbst charakteristisch. Vom Bewusstsein wird eine Steuerung über das Lustprinzip hinaus möglich. Es ist dem Menschen mit Erkenntnis und Bewusstsein, Handlungen auszuführen, die sogar entgegen dem Lustprinzip und der persönlichen Bequemlichkeit von Einsicht bestimmt sind. |
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6. Die Neugier ist die Triebfeder für die menschliche Entwicklung. Der heranwachsende Mensch versucht durch Spielen seine Aufgaben als Erwachsener zu erlernen. Dabei soll Spielen Spaß machen. Der Spaß liegt in dem Erfolg, der erst erarbeitet werden muss. Spielen muss auch etwas Mühe machen. Leicht zu erreichende Ziele bringen weniger Befriedigung, noch nicht einmal dann, wenn andere mit Anerkennung reagieren.
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Imitation und Neugier | |
7. Beim Spielen ist jedoch nicht alles erlaubt, was zu zum Ziel führt. Früher lag die Aufgabe der Wertevermittlung vermehrt bei der älteren Generation. So lernten die Kinder z.B. bei "Gesellschaftsspielen" über die Spielregeln die traditionellen Werte einzuhalten: "Wenn du schummelst, spiel ich nicht mehr mit dir!" Der heranwachsende Mensch erlernt, nur das ihm erlaubt ist das zu tun, was
Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem Andern zu! (Goldene Regel!) In der Philosophie findet sich das Prizip als "kategorischer Imperativ" wikipedia bei I. Kant. Entscheidend ist jedoch, das der Mensch durch eigenes Tun und Fehler Erfahrungen sammelt, die zu "vernünftigem Handeln " führen. Verbote und Strafen helfen nicht beim Heranwachsenden. Er muss lernen, auch ihm unbekannte Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und zum Wohle aller zu beachten. In der Natur wie in der Gesellschaft gilt: "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!". Erst wenn die Lernphase des "Erwachsenwerdens" abgeschlossen ist, muss sich die Gesellschaft vor noch immer Unvernünftigen, Nicht-Mehr-Lernfähigen" durch Gesetze mit Strafandrohung schützen.
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Grenzen des Handels
"Goldene Regel" soziales Handeln |
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8. Beim Spielen müssen die Regeln
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Prinzip beim Spielen bekannte feste Regeln |
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9. Das Spiel hat darüber hinaus immer die gleichen Ziele, die sich aus unserem Leben in der Gemeinschaft als Jäger und Sammler ergeben:
Ziel ist der maximale Gewinn, "Sammle möglichst viel ein, trotz entgegenstehender Hindernisse." |
Spielziel Einsammeln von nützlicher Beute; Gewinn machen |
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10. Die Neugier des jungen Menschen führt dazu, dass er sich auch an unbekannte und noch unbewältigte Dinge heranwagen muss. Dadurch wandelt sich das Spielen zum Forschen. Gelingt es ihm, etwas noch Unbekanntes herauszufinden, kann er zum Erreichen seines Ziels der Befriedigung der Grundbedürfnisse mit verringerten Aufwand nutzen. |
Vom Spiel zur Forschung |
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11. Forschen unterscheidet sich vom Spielen hauptsächlich dadurch, dass die Spielregeln, hier die Naturgesetze, nicht (vollständig) bekannt sind. Somit spielt der Forscher statt "Mensch ärgere dich nicht" das Spiel "Krieg die Natur-Regeln raus". Gleich bleibt auf jeden Fall: Es gibt immer einen Sender und einen Empfänger. Das ganze Spiel findet in einem abgegrenzten gestalteten Raum statt. Ziel ist es, möglichst viele Gesetzmäßigkeiten zu finden, die das Weiterspielen vereinfachen. |
Prinzip beim Forschen: Regeln sind unbekannt. |
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12. Spieler, müssen das Spiel mit ihren Spielregeln kennen und einhalten. - Forscher dagegen kennen die Spielregeln nicht. Ihr "Spiel-Ziel" heißt: Finde die Spielregeln der Natur! Sie erfinden dafür immer neue "Spiele" mit "Hindernisräumen", "Wegläufern" und "Fängern", um die Naturgesetze herauszufinden. Der Auftrag an einen Forscher lautet::
Ziel ist es, möglichst viele Regeln herauszufinden und diese dann zu benutzen, um sich das Leben einfacher zu gestalten oder etwas tun zu können, wozu der Mensch von Natur aus nicht in der Lage ist. |
Forschungsziel: Einsammeln von nützlichen Regel |
Literatur | ||
Autor: |
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weitere Literatur: |
Weiterführendes: Vollrath Hopp: Die Entwicklung der Chemie - oder von der Neugierde naturwissenschaftlichen Arbeitens; http://www.asn-linz.ac.at/schule/chemie/entwch.htm Klaus-G. Häusler: Energie-Erhaltungssatz und Chemieverständnis "Naturgesetze" spielend herausfinden:
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