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Darstellung von Essigsäureethylester |
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Inhalt:
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1. Kurzbeschreibung des Sachzusammenhanges | |||||||||||
Die Reaktion von Alkohol mit Carbonsäure ist eine sehr wichtige chemische Reaktion in der organischen Synthese und Biochemie. Die sogenannter Veresterung wird deshalb im Chemieunterricht das Experiment mit Ethanol und Essigsäure in einer einseitig offenen Apparatur (ohne Abzug) durchgeführt. Dabei wird der Essigsäureethylester gebildet, der Schülerinnen und Schülern vom Geruch her als Lösemittel für z.B. Nagellack oder Klebstoffen bekannt ist. Das Experiment wird gemeinhin als gering gefährdend eingestuft und wird daher gern in Schülerübungen durchgeführt. Die auftretenden Edukte und Produkte gelten als nur gering gefährlich. Auch die zur Katalyse verwendete konzentierte Schwefelsäure wird wegen seiner großen Verdünnung nicht als bedeutende Gefährdung angesehen. Das Experiment ist jedoch durch auftretende und nachweisbare Zwischenprodukte (hier Diethylsulfat Die Produkte Essigsäureethylester und Ethanol haben nahezu gleiche Siedetemperatur (Sdt=76°-78°C). Daher ist Ein Überschuss an Ethanol bei der Synthese zu vermeiden. Da aber Essigsäure keinen vollständigen Stoffumsatz erwarten läßt, ist die Verwendung von effektiveren Acetylierungsmiteln (hier Essigsäureanhydrid im Überschuss) vorteilhaft. Noch stärkere Acetylierungsmittel (z.B. Acetylchlorid) sollten wegen der gleichsinnig anwachsenden Gefährdung nicht anzuraten. Link zu den Gefahrstoffdaten der Gestis-Stoffdatenbank
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2. Experiment |
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Essigsäure Acetylchlorid
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Die zusammengesetzte Apparatur muss im leeren Zustand auf Dichtigkeit geprüft werden. Man zieht dazu mit dem Kolbenprober eine Vakuum und hält dieses ca. 20 Sekunden. Dabei zieht sich der Gummisauger zusammen. Nach dem Entlasten muss ein leicht beweglicher Kolben wieder bis auf ca. 5 ml wieder in den Zylinder hineingezogen werden, wobei der Gummisauger immer noch einen leichten Unterdruck anzeigt. Schiebt man den Kolbenprober ganz hinein, so ist der Gummisauger wieder im Anfangszustand. Er soll sich aber dabei noch weich anfühlen. Ist er strammt gefüllt, hat die Apparatur über eine undichte Stelle etwas Luft gezogen. Erst nach einer gelungenen Funktionsprüfung kann die Apparatur mit Chemikalien befüllt werden.
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3. Chemikalien und Sicherheitshinweise | |||||||||||
Persönliche Schutzausrüstung: Schutzbrille, Schutzhandschuhe, Arbeitskittel Chemikalien: alle Angaben sind als ungefähre Maßangaben anzusehen.
Entsorgung: Nach dem Experiment befinden sich noch erhebliche Anteile von Chlor in der Apparatur. Bevor die Apparatur geöffnet werden kann, muss die Chlorentwicklung gestoppt werden und gleichzeitig das noch vorhandene Chlor gebunden werden. Das Binden des Chlors kann durch Natronlauge oder Kalilauge oder alternativ durch Natriumthiosulfat in der Gaswaschflaschengruppe E,F geschehen.
Zur Vorbereitung des Öffnens der Apparatur zieht man mit dem Kolbenprober ein leichtes Vakuum und öffnet dabei die Apparatur durch Entfernen des Gummisaugers. Sofort tritt etwas Luft ein und verhindert so das Austreten von Chlor über den Tropfer. Nun füllt man nach und nach den Tropfer mit verdünnter Natronlauge und saugt die Lösung durch die saure Calciumhypochlorit-Lösung. Mit fortschreitender Zugabe von Natronlauge verschwindet die gelbe Farbe des Chlors aus der Lösung wegen der Reaktion mit der Natronlauge zu Natriumhypochlorit und Natriumchlorid (Disproportionierung).
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4. Aufbau und Beladung mit Chemikalien | |||||||||||
Aufbau: Die Apparatur besteht aus einem Gasentwickler (A), der durch eine Wasserfalle (B) vom Reaktionsrohr (C) (Borosilikatglas) getrennt ist. Überschüssige Gase werden nach Passieren des Reaktionsrohres (D) und einer Sicherheitsflasche(E) in der Gaswaschflasche (F) absorbiert. Nicht absorbierte Bestandteile werden als Restgas in einen Kolbenprober (H) aufgefangen. Der Dreiwegehahn (G) dient der Be- und Entlüftung. Die Apparatur wird zuerst komplett liegend auf dem Tisch zusammengebaut. Anschließend wird die gesamte Apparatur von der Rückseite her mit Federklammern (runde Kunststoffseite) versehen. In die Stahlseiten der Federklammern wird das Alu-Vierkantrohr eingelegt bis die Federklammern einrasten. Dabei soll das Glührohr frei zwischen den Alu- Vierkantrohren hängen, damit es dort problemlos mit dem Gasbrenner erhitzt werden kann. Die Apparatur wird im leeren Zustand auf Dichtigkeit geprüft (siehe Abschnitt 2. Experiment Funktionsprüfung). Beladen der Apparatur Danach erfolgt das Beladen Apparatur mit Chemikalien. Das geschieht in aufsteigender Reihenfolge der Gefährdung: man füllt erst die ungiftigen und unbeweglichen Stoffe ein (z.B. Feststoffe in tiefliegenden Gefäßen, Entsorgungsmittel). Anschließend geht man zu den gefährlicheren und leichter beweglichen Stoffen über. Im konkreten Fall ist die Reihenfolge:
Verdünnte Natronlauge wird bereithalten, um bei einer Störung während des Experimentes und nach dem Experiment (Entsorgung) die weitere Chlorentwicklung zu unterbrechen.
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6. Auswertung, Ergebnis, Folgerungen, Ausblick, Literaturhinweise | |||||||||||
Auswertung: Ergebnis: Folgerung: Ausblick: Diese halbmikrotechnische Apparatur gestattet es, chemische Reaktionen mit hochgiftigen Gasen und äußerst reaktiven Stoffen durchzuführen. Die Verwendung der Halbmikrotechnik minimiert die verwendeten Stoffportionen und reduziert damit die Gefährdung und die Kosten für Einkauf, Lagerung und Entsorgung. Durch Verwenden einer geschlossenen Apparatur wird eine Entsorgung der Gefahrstoffe in der Apparatur möglich. Insgesamt werden so die Bedingungen für einen sicheren uns sachgerechten Umgang mit Chemikalien eingehalten. Eine Zusammenfassung über die apparativen Methoden, findet sich hier
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Literatur | |||||||||||
Blume-Chemie: http://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/04_00.htm
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Copyright 2005-2015 HMTC Halbmikrotechnik Chemie GmbH; www.halbmikrotechnik.de
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27.02.2014 |