Lösemittel - Ersatzstoffe

Lösemittel

 

Konzept Lösemittel für Schulen und Hochschule

Ein großer Teil der aus der Schule und Hochschule zu entsorgenden Stoffe sind die organischen Lösemittel. Daher ist die Auswahl der verwendeten Lösemittel von besonderer Bedeutung.

Lösemittel haben eine Reihe von Anforderungen zu erfüllen.

  1. Sie müssen das gewünschte Stoffgemisch gut lösen
  2. Sie müssen gegenüber den gelösten Stoffe inert sein.
  3. Sie müssen ein geringes Gefahrenpotential besitzen.
  4. Sie müssen kostengünstig zu erhalten und zu recyclen bzw. zu entsorgen sein.

Daher fallen für die allgemeine Verwendung von Lösemitteln in Schule und Hochschule alle Flüssigkeiten aus, die sehr giftig oder giftig sind. Alle Stoffe, die im Verdacht stehen, cancerogen, mutagen oder fruchtschädigend zu sein, müssen vermieden werden. Lösemittel sollten höchstens zu der Gefahrstoff-Kategorie Xn "gesundheitsschädlich" gehören.

Halogenkohlenwasserstoffe sind aus Gründen des Umweltschutzes und der Entsorgungsproblematik zu vermeiden.

 

7-Lösemittel-Konzept

Die folgende Tabelle wurde M. Große Ophoff (1) anlässlich einer Weiterbildungsveranstaltung der FH Gelsenkirchen vorgestellt. Die Löslichkeitsparameter stammen aus Ullmann, 4.Auflage, Band 16, S.283.

Die empfohlenen Lösemittel sind hervorgehoben

Darin bedeutet

Es gilt: gesamt2 = dispers2 + dipol 2 + H-Brücken2

 

Lösemitteal-Tabelle

Lösemittel gesamt dispers dipol H-Brücken
n-Hexan 14,9 14,7 -,- -,-
n-Heptan 15,1 15,1 -,- -,-
cyclo-Hexan 16,8 16,8 -,- -,-
         
Benzol 18,8 18,4 1,0 2.,9
Toluol 18,2 18,0 1,4 2,9
Xylol 18,0 17,8 1,0 3,1
         
Dichlormethan 19,2 18,2 6,1 6,3
Tetrahydrofuran 19,2 18,8 6,8 7,2
Chlorofrom 19,0 17,8 2,5 6,1
         
Methylethylketon 19,0 16,0 9,0 5,1
Ethylacetat 18,6 15,1 5,3 9,2
Dioxan 20,3 17,3 8,6 4,1
         
Methanol 29,7 15,1 11,3 22,9
Ethanol 26,0 15,1 8,0 20,1
Butanol 23,3 16,0 6,1 15,8
         
DMF 24,8 17,4 13,7 11,3
DMSO 26,4 19,2 13,3 12,1
Nitromethan 25,8 16,4 18,4 5,2

 

Spül- und Reinigungslösungen

Zu den obengenannten Lösemitteln kommt noch für Reinigungszwecke das relativ ungefährliche Aceton und  Wasser.

Für die Reinigung von Glasgeräten sind kommerziell erhältliche Lösemittel (z.B. Dextran) empfehlenswert, die abbaubare Tenside enthalten. In Verbindung mit alkoholischen Lösungen verfügen diese Lösemittel über sehr gute Reinigungseigenschaften.

Hartnäckige Verschmutzungen von Glasgeräten lassen sich auch durch eine mit Kaliumhydroxid gesättigten (2)-Propanol- Lösung entfernen.

Sehr empfehlenswert zur Reinigung von Glasteilen sind (heizbare) Ultraschallbäder, die jedoch verhältnismäßig teuer sind. Daher sind nur kleinere Badvolumina und kleinere Schalleistungen für die Schulen erschwinglich.

 

Literatur und Bearbeitung

Autor (Text):

Klaus-G. Häusler
Quelle: (1) Dr. Markus Große Ophoff
Deutsche Bundesstiftung Umwelt; Osnabrück

Literatur:

 

© 1997 by HMTC - Halbmikrotechnik Chemie;
Klaus-G. Häusler; haeusler@muenster.de; chemie/methodik/t1.htm 23.04.03