Psychologie des Schreibens
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Inhaltsverzeichnis
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1. Geschichte der Wissensübermittlung In der Geschichte der Menschheit ist die Übermittlung von Informationen zum Überleben und Zusammenleben von größter Bedeutung.
Schon früh hat der Mensch Aufzeichnungen gemacht und Botschaften hinterlassen. Schreiben und Lesen war eine Kunstfertigkeit, die nur wenige Menschen beherrschten. In der Regel lernte jedoch der heranwachsende Mensch die Nutzung seines Lebensbereiches durch Imitation der Erwachsenen kennen. Erst die Einführung der Bücher in der heutigen Form führten zu einer Verbreitung der Kunst zu schreiben und lesen. Die eigentliche Revolution ergab sich durch den Buchdruck. Nun war es möglich, Informationen auch ohne einen "Lehrenden" zu verbreiten. Mit dem Buchdruck war jedoch auch ein Nachteil verbunden. Explosionsartig stieg die Fülle der Informationen an. In zunehmendem Maße musste gelernt werden, selektiv zu lesen. Damit entscheidet der Leser schon beim Lesen, was er zur Kenntnis nehmen will. Bevorzugt werden gewünschte Informationen, ungewünschte werden missachtet. Bewertungen von Informationen durch andere Mensche werden vom Ausblenden stärker betroffen, insbesondere schriftliche Belehrungen, Gebote und Verbote. Der nächste Sprung bei der Verbreitung von Informationen geschieht durch den Computer. Scheinbar beliebig können Informationen verbreitet werden. Die Notwendigkeit, die benötigte Informationen aus der Informationsflut herauszufiltern, wird immer dringender. Anderfalls wird man durch die Fülle der unnötigen Informationen handlungsunfähig. Der letzte Schritt der Informationsverbreitung geschieht inzwischen schon mehr unfreiwillig. Inzwischen beginnt man die gesamte Telekommunikation, schriftlich wie mündlich, zu digitalisieren. Statt dass Informationen von Menschen verarbeitet und bewertet werden, wertet jetzt ein Computer die Informationen nach vorgegebenen Regel aus. Die Zukunftsvision von George Orwell "1984" hat uns eingeholt.
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2. Drang zum Schreiben Der Drang zu Weitergabe von Wissen an die nächsten Generation ist angeboreres Verhalten. Sowohl die Wissensfindung als auch die Wissensvermittlung und die Wissensvererbung bedeuten einen wesentlichen Vorteil bei der schnellen Anpassung an die Anforderungen, die aus der Umwelt herangetragen werden.
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3. Hemmniss vor dem Schreiben Auch die Vermeidung der Weitergabe kann eine einen Vorteil in der Evolution darstellen. Zum Schreiben muss man sich über das, was gesgt werden soll, im Klaren sein. Es sollte es klar strukturiert sein, um einen geneigten Leser zu finden. Dabei muss man sich mit schon vorhandenen Inhalten anderere und bewährten Strukturen beschäftigen, um das "Rad nicht immer neu zu erfinden". Das Schreiben selbst ist für den Schreibenden weniger effektiv, da er in der Regel nur etwas der Nachwelt hinterlässt, was er selbst schon weiß. Die Ausnahme hiervon sind professionelle Autoren, deren Lebenserwerb das Schreiben ist. Zu diesen gehören Journalisten, Romanautoren, Biografen, Komponisten u. a. Oftmals unterbleibt deshalb das Aufzeichen von Wissen und Erfahrung. So sind Übersichtsdarstellung zu bestimmten Gebieten besonders aufwändig, da sie zum einen einen großen Wissensstand erfordern, zum anderen den weiteren Erwerb von Wissen schon allein zeitlich behindern. So ist zum Beispiel beim Programmiern von Software die Beschreibung eines Programms und die Darstellung der korrekten Nutzung in der Regel aufwändiger als das Programmieren selbst. Es kann während des Erstellens von Handbüchern zu Software keine neue Software entwickelt werden.
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4. Beispiel für die verschiedenen Einstellungen zum Schreiben In dem Buch von Simon Singh finden sich viele Beispiele, wie die Kommunikation und Unterlassung von Kommunikation die Wissensverbreitung und die Wissensvermehrung beinflusst haben.
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Literatur | ||
Autor: |
Klaus-G. Häusler; haeusler[at]muenster[dot]de Copyright 2005-2015 HMTC Halbmikrotechnik Chemie GmbH; www.halbmikrotechnik.de |
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weitere Literatur: |
Karl Steinbuch: Maßlos informiert - Die Enteignung unseres Denkens; Herbig Verlag, München, Berlin 1978 Hoimar v. Ditfurth (Hrsg.): Informationen über Informationen - Starnberger Gespräche; Hoffmann und Campe, Hamburg 1969 Simon Singh: Fermats letzter Satz; Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2000
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