Untersuchungen an blauem Kupfersulfat
1. Gefahrstoffhinweise von blauem und weißen Kupfersulfat
2. Vorversuche "Erhitzen kleinster Stoffportionen"
3. Qualitative Versuche "Thermische Zersetzung"
4. Quantitative Analyse-Versuche - "Direkter Nachweis"
5. Prüfung mit Leitungswasser - "Indirekter Beweis"
6. Synthese aus den Ausgangsstoffen - "Recycling"
2. Vorversuche "Erhitzen
kleinster Stoffportionen" Beim Umgang mit unbekannten Substanzen oder in Erwartung unbekannter Reaktionen und Reaktionsprodukte muss mit allen Stoffen so umgegangen werden als wären es Gefahrstoffe. |
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Um eine erste Reaktion eines Stoffes einzuleiten, erhitzt man möglichst wenig des Stoffes unter dem Abzug auf einer offenen Fläche, damit die Druckwelle bei explosionsartiger Umsetzung keinen Schaden anrichten kann und giftige Gase und Dämpfe abziehen können. Findet keine heftige Reaktion statt, erhitzt man eine kleine Stoffportion (ca. 10mg) in einer geschlossenen Apparatur. Mit einem Kolbenprober kann man die Volumenzunahme der abgeschlossenen Luftmenge drucklos ausgleichen. Der Kolbenprober dient außerdem dazu, dass man die Bildung von Gasen an der Volumenzunahme erkennt und außerdem das Austreten leicht kondensierbarer Gase verhindern zu können. Treten bei der chemischen Reaktion Gase auf, so muss eine geschlossene Apparatur verwendet werden. Den Umgang mit Gefahrstoffen und die Gestaltung des Arbeitverfahrens regelt die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und mit Wirkung auf den Unterricht an allgemeinbildenden Schulen die Vorschrift zum Sicherheit im naturwissenschaftlichen und technischen Unterricht SiNTU. |
5. Indirekter Beweis | |
In der Regel fügt man in der Chemie indirekte Nachweise für die Richtigkeit einer Hypothese hinzu. In diesem Falle kann man versuchen zu zeigen, dass ein bekannter Stoff (hier Leitungswasser) die gleichen Eigenschaften besitzt. In diesem Falle sollte weißes Kupfersulfat mit Leitungswasser wieder blau werden. |
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Vorsicht aber mit der Beweiskraft indirekter Beweise! Wenn man eine Aussage nur auf indirekte Beweise stützen würde, wäre die Aussage nur dann beweiskräftig, wenn man nachweisen kann, dass alle anderen Flüssigkeiten mit weißem Kupfersulfat nicht zur Rückreaktion (Blaufärbung) führen! Das ist praktisch so kaum durchführbar. Wenn man zum Beispiel "Schnaps" zu weißem Kupfersulfat geben würde, färbt sich das Kupfersulfat wiederum blau. Der Grund ist der Wasseranteil im "Schnaps". - Während also der Mensch von Alkohol im Schnaps "blau" wird, wird das Kupfersulfat vom Wasser im "Schnaps" blau. Hier gilt demnach das Sprichwort: "Was dem einen die Eule, ist dem anderen die Nachtigall!" |
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