Auftrennung von Schokolade in ihre Bestandteile durch Extraktion |
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Extraktion von Schokolade in der geschlossenen Halbmikro-Apparatur |
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Stichworte |
Anfangsunterricht - Stofftrennung - Alltagsbezogene Chemie |
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(1) 1g "Zartbitterschokolade" (oder bei weiteren Untersuchungen 1 g Vollmilch- oder Blockschokolade) (2) 2 mL Aceton (3) 1,5 mL dest. Wasser |
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Ergänzung: |
[Didaktik | Hilfe | Abbildung (300dpi) | Realbild Extraktion (300dpi) | Realbild Extraktsgewinnung (300dpi) | Foto der Bestandteile (300dpi)] | ||
Aufbau: |
Die Gefäße für das Extraktionsgut und die verschiedenen Lösemittel werden leer gewogen und eindeutig markiert, um hinterher die Massenanteile der Komponenten leicht bestimmen zu können. Auf ein Reaktionsgefäß wird die Filtrierkupplung geschraubt. In die obere Verschraubung wird eine PTFE-Platte eingelegt, die zuvor mit einer Nadel an mehreren Stellen fein durchstochen wurde. Als Kühlung wird ein Kupferrohr auf das obere Reaktionsgefäß gesteckt. Die Apparatur wird in den HMT-Ofen gestellt, der mit einer Muffe an einem Bunsenstativ festigt ist. Um den Extrakt zu gewinnen, wird der HMT-Ofen nach unten gedreht. Das Lösungsmittelgefäß mit dem Kupferrohr abgekühlt, wobei der Lösungsmitteldampf in dem Extraktionsgefäß zur Ausdehnung mit dem HMT-Ofen erhitzt wird. |
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Durchführung: |
Als erstes werden 1 g der Schokoladenprobe in das obere Reaktionsgefäß eingefüllt. In das untere Lösungsmittelgefäß wird die abgemessenen Mengen Aceton gegeben. Zur Verdampfung (Realbild): Man erhitzt das Lösemittel etwa 10°C über die Siedetemperatur (Aceton Sdt. = 56°C). Dadurch verdampft das Lösemittel und kondensiert im oberen Gefäß, das durch ein Kupferrohr gekühlt wird. Wenn das ganze Aceton weitgehend im oberen Gefäß ist, wird die Stromzufuhr für den Ofen abgestellt. Nicht bis zur Trockne eindampfen, da sonst das Gefäß und die gelösten Stoffe Schaden nehmen könnten! Zur Extraktion (Realbild): Der Ofen nach unten gedreht. Das Kupferrohr wird abgenommen und mit Wasser abgekühlt. Nun wir das Lösemittelgefäß mit dem Kupferrohr gekühlt und das Gefäß mit dem Extraktionsgut leicht erhitzt. Diese beiden Vorgänge wiederholt man mit dem dem gleichen Lösemittel, ohne die Apparatur zu öffnen. Anschließend wird das Lösemittelgefäß mit Aceton gegen eins mit 1,5 ml destilliertes Wasser ausgetauscht und die Extraktion wiederholt. Die Extraktion mit Wasser wird ebenfalls zweimal durchgeführt. Beim letzten Herausdrücken des Wassers wird die Apparatur im noch warmen Zustand an der unteren Verschraubung zum Lösungsmittelgefäß entspannt. Der Rückstand der Extraktion wird mit einem Spatel herausgeschält und an der Luft getrocknet. Die Aceton-Extrakte werden im Abzug oder im Freien abdampfen gelassen. Die wässrige Lösung wird im Trockenschrank oder im Backofen getrocknet. Beide Rückstände sowie der Rückstand der Extraktion werden gewogen. |
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Entsorgung: |
Alle Rückstände können, sofern sie frei von Aceton sind, in den Hausmüll gegeben. |
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Beobachtung: |
Die Schokolade bildet mit dem Aceton im Extraktionsteil eine braun bis schwarze Lösung. Nach der ersten Extraktion zeigt sich im Lösemittel eine Fettschicht. Bei der Extraktion mit Wasser bildet sich eine dunkle Lösung, die nach dem Durchsaugen durch den Filter noch leicht bräunlich aussieht. Abb.: Produkte (nicht essbar!)
Nach dem Eindampfen der Acetonextrakte bleibt ein gelblicher Rückstand zurück, der angenehm nach Kakao riecht. Wenn die wässrigen Extrakte eingedampft werden, bleibt ein bräunlich kristalliner Rückstand zurück. Der Rückstand der Extraktion ist ein dunkel-braunes Pulver, welches einen leicht eigenartigen Geruch hat. Daten: Rückstand (überwiegend Kakaomehl) = 25,0 % acetonlöslich: Fett, überwiegend Kakaobutter = 25,0 % wasserlöslich: Zucker mit künstlichen Farbstoffen = 50,0 % Abb.: Dünnschichtchromatogramm (DC); Silika-Gel auf Glas UV254; Laufmittel Aceton/Wasser 99:1; Entwicklung Jod-Bedampfung, UV-Detektion Zur qualitativen Identifikation kann man die verschiedenen Zonen des DC abkratzen und herauslösen.
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Deutung: |
Aceton löst fetthaltige Bestandteile aus dem Gemisch heraus. Wasser löst wasserlösliche Bestandteile wie Zucker und Stoffe, die eine braune Farbe haben aus der Schokolade heraus. Der verbleibende Rückstand ist weder in Aceton noch in Wasser löslich. |
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Fakten: |
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Fragen: |
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Literatur und Bearbeitung | |||
Autor (Text): |
Stephen Schulz | ||
Bearbeitung (www): | Klaus-G. Häusler haeusler[at]muenster[dot]de; | ||
Quelle: |
A.
Wörn, I. Melle, H.J. Bader; CHEMKON(Weinh.) 6/1
(1999) S. 25; WILEY-VCH GmbH, D-69451 Weinheim |
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weitere Literatur: |
Alles
über Schokolade!
https://www.theobroma-cacao.de/neue-startseite/
H.J. Bader, S. Juchelka, Schokolade aus der Sicht der Chemie, in: H. J. Bader, A. Flint (Hrsg.), Frankfurter Beiträge zur Didaktik der Chemie - Bd. 1, Frankfurt am Main 1998, 43-74 H.J. Bader, S. Juchelka, Woraus besteht Schokolade? PdN-Ch 6 (1997) S.2-9 |
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Halbmikrotechnik Chemie;
Klaus-G. Häusler; haeusler[at]muenster[dot]de;
uiw/chemie/schoko_alg _28.06.04