Bewertung der unterschiedlichen Information
1 Gegenüberstellung von "Wissenswertem" über Carbolineum
Carbolineum (Römpp 7. Auflage; 1973) | Carbolineum (CD Römpp; 1995) |
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Kompliziertes, öliges, wasserunlösl. braunrotes, teerig riechendes Gemisch aus Steinkohlenteerbestandteilen, die höher als *Carbolöl, d. h. oberhalb 270°C sieden; enthält u. a. Anthracen, Phenanthren, Phenole, Kresol, Naphthalin, Chrysen usw. | Öliges, wasserunlösl., brennbares, braunrotes, teerig riechendes Gemisch aus Steinkohlenteer- Bestandteilen; enthält u.a. Anthracen, Phenanthren, Phenole, Kresol, Naphthalin, Chrysen usw. |
C. ist stark hautreizend u. wie Steinkohlenteer selbst bei längerer Einwirkung carcinogen, die Dämpfe reizen die Atemwege. | |
Wirkt fäulnishemmend u. desinfizierend, daher (mit od. ohne Beimischung von
Mineralfarben) als konservierendes Anstrichmittel für Eisenbahnschwellen,
Telegraphenstangen, Pfähle, Mauern usw. verwendet.
C. bildet keinen geschlossenen Anstrichfilm, sondern es dringt in das Holz ein u. wirkt dort fäulniswidrig. |
Es wirkt fäulnishemmend u. desinfizierend u. wird daher als konservierendes Anstrichmittel für Eisenbahnschwellen, Telegraphenstangen, Pfähle, Mauern usw. u. auch ... |
Es wird auch in großem Umfang zur Bekämpfung von Obstbaumschädlingen benützt. Hier darf man nicht die reinen, unverdünnten Teeröle verspritzen, da sonst die lebenden Pflanzen Schaden leiden würden. Daher ist das käufliche Obstbaum-C. durch Zusatz von Seifen, Soda, Laugen u. dgl. emulgierbar gemacht worden. Im Herbst u. Winter verdünnt man dieses Obstbaum-C. mit der 5-20fachen Wassermenge u. spritzt die so entstehende Emulsion auf unbelaubte (Laub würde beschädigt) Bäume u. Sträucher. Auf diese Weise bekämpft man Moos- u. Flechtenwuchs, Pilzschädlinge u. die Brut von den verschiedensten Schädlingen. | zur Bekämpfung von Obstbaumschädlingen benutzt.
Zu diesem Zweck wird C. durch Zusatz von Seifen, Soda, Laugen etc. emulgierbar gemacht u. nach dem Laubfall als Spritzmittel gegen Moos- u. Flechtenwuchs, Pilzschädlinge, Insektenlarven etc. eingesetzt, z.T. auch zus. mit Dinitrokresol. |
Der Name C. wurde vor etwa 100 Jahren von der Firma Avenarius durch Zusammenziehung von Carbo (~Kohle) u. oleum (=Öl) geschaffen. Er bedeutet also Kohlenöl (Steinkohlenteeröl) u. hat mit *Carbolsäure ( = Phenol) nichts zu tun. Man unterscheidet verschiedene C-Präp. für den Pflanzenschutz: Schwer- bzw. Mittelöl- Obstbaumcarbolineum u. das Obstbaumcarbolineum mit Dinitrokresol. |
Der Name Carbolineum wurde vor etwa 100 Jahren von der Firma Avenarius durch Zusammenziehung von carbo (= Kohle) u. oleum (= Öl) geschaffen. Er bedeutet also "Kohlenöl" (Steinkohlenteeröl) u. hat mit Carbolsäure (= Phenol) nichts zu tun. |
Lit.: Ullmann 8: 552, 16: 689. E carbolineum, creosote |
Lit.: Braun-Dönhardt, S.93f.; Ullmann 8, 552; 16, 689. E carbolineum; F carbolinéum; S carbolineum |
2 Bewertung der unterschiedlichen Information
Die Tabelle zeigt den Wandel in der Information nach etwa 20 Jahren. Neben der Nutzung des neuen Mediums Computer/CD-ROM sind deutliche Unterschiede in der Bewertung von Carbolineum zu bemerken. Zur Hervorhebung der einzelnen Bereiche wurden mit diese mit Farben unterlegt:
chemische Informationen | |
Warnhinweise | |
technische Anwendung | |
biologische Wirkung | |
allgemeine Information: Quellen, Name, Sprachen |
Literatur und Bearbeitung | |
Autor (Text): |
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Bearbeitung (WWW): | Klaus-G. Häusler |
Quelle: | Römpps Chemie-Lexikon 7. Auflage, Stuttgart 1973; ISBN 3-440-03853-X; |
Literatur: |
siehe auch: Darstellung aus Sägespänen in Halbmikrotechnik für Schülerübungen |
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Klaus-G. Häusler;
haeusler[at]muenster[dot]de;
carbolin.htm; 10.07.04